Angebot

Persönlichkeits- und Interessentests gelangen bei der Personalselektion, der Personalentwicklung und in der Laufbahnentwicklung immer häufiger zur Anwendung. Dabei ist der Anteil seriöser und wissenschaftlich belastbarer Verfahren nach wie vor eher als gering zu bezeichnen. Unsere Testplattform bietet aufbauend auf den Grundlagen des International Personality Item Pool (IPIP) und des Interest Item Pool (IIP) Individuen und Organisationen die Möglichkeit zur Online-Durchführung und Online-Auswertung einer Reihe von Testfahren auf wissenschaftlich validierter Basis.

Testauswahl

Folgende Tests stehen in unserem Angebot:

Persönlichkeitstests
Interessentests

Testtheoretischer Hintergrund

Lewis R. Goldberg und James Rounds haben mit dem International Personality Item Pool (IPIP) und dem Interest Item Pool (IIP) die Idee von frei zugänglichen Instrumentarien für internetbasierte persönlichkeits- und interessenspsychologische Studien umgesetzt. Für die englischsprachige Fassungen als auch verschiedene Übersetzungen wurden bis anhin eine grosse Zahl aus den Itempools zusammengestellte Skalen empirisch geprüft. IPIP und IIP eröffnen somit die Möglichkeit, auf eine Sammlung validierter Items und Skalen zuzugreifen. Ausserhalb der psychologischen Forschung sind IPIP und IIP noch wenig bekannt und nicht unmittelbar einsetzbar, aber inzwischen liegen auch bereits verschiedene multiple IPIP- und IIP-Konstrukte vor, die in ihrer Dimensionalität weitgehend etablierten proprietären Testverfahren entsprechen. Die Testplattform www.personaldiagnostik.ch bietet darauf aufbauend Einzelpersonen und Organisationen die Möglichkeit zur Durchführung von verschiedenen Persönlichkeits- und Interessentests, die hinsichtlich Dimensionalität und Interpretation als Alternative zu den proprietären Verfahren dienen können.

Testtheoretische Gütekriterien und Normierung

Die Validität der Skalen und der darauf aufbauenden multiplen Konstrukte aus dem International Personality Item Pool und dem Interest Item Pool wurde in einer beachtlichen Zahl von Studien erprobt und nachgewiesen. Die gilt nicht nur für die englischsprachige Fassung, sondern auch für deutschsprachigen Übersetzungen (vgl. z.B. Hartig, Jude & Rauch, 2003; Streib & Wiedmaier, 2001). Von zentraler Bedeutung sind hierbei die direkten Zusammenhänge zwischen den sich entsprechenden Merkmalen aus beiden Testformen (Original vs. IPIP/IIP): Auf der IPIP-Webseite werden für die englischsprachigen Fassungen (unreliabilitätskorrigierte) Korrelationswerte in der Höhe von 0.75 - 0.99 für die innerhalb von OPENTEST eingesetzten Skalen berichtet. Auch erste Erfahrungen aus dem OPENTEST-Projekt mit Quervergleichen lassen auf eine weitreichende Ähnlichkeit der Ergebniswerte schliessen.

Kritischer ist derzeit die Repräsentativität der Normierung zu betrachten. Innerhalb des IPIP-Projekts wird aus methodischen Gründen die Erarbeitung und Darstellung von Normen gar nicht erst angestrebt: "None are available, nor should there be". Stattdessen wird darauf hingewiesen, dass sich Normierungen mit Vorteil an lokalen Begebenheiten auszurichten haben: "Far more defensible are local norms, which one develops oneself".

Genau dieser Ansatz wird hier aufgegriffen: Für die Testplattform www.personaldiagnostik.ch sind weitgehend eigens entwickelte CH-Normen für die verschiedenen Testversionen hinterlegt. Realisiert wird dieses Ziel durch die Wiederverwendung der online eingegangenen Testantworten zur weiteren Validierung und Normierung. Nähere Angaben dazu finden sich unter den Detailangaben zu den einzelnen Tests.

Das IPIP- und das IIP-Instrumentarium wurden vollumfänglich für eine rein internetbasierte Erhebung konzipiert, entwickelt und validiert. Dies gedeiht der Testplattform eindeutig zum Vorteil, zumal es kaum ausreichen würde, bestehende Papier-und-Bleistift Tests eins zu eins ins Internet zu übertragen und anzunehmen, dass sich die Erfahrungen einfach übertragen lassen (vgl. hierzu Proyer, 2006; Reips, 2003).

Technische und gestalterische Kritieren

Die Verwertung der Antwortendaten im Rahmen der Fortentwicklung erfolgt ausschliesslich in anonymisierter Form und nur sofern das Einverständnis der Testprobanden gegeben ist. Die Testprobanden können dazu vor jeder Testdurchführung unabhängig und selbständig ihre Einwilligung geben oder verweigern.

Im Weiteren wurden im Rahmen der technischen Umsetzung zentrale Kriterien zur Gestaltung von Online-Tests berücksichtigt:

Damit folgt die Testplattform zentralen Forderungen aus der Forschung zu internetbasierten Tests (vgl. z.B. Schonlau et al., 2002; Umbach, 2004).